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Ortseingang

Ortsschild Neuendorf/BRB
PLZ 14770      Januar 2013   

Weitere Informationen dazu bei Wikipedia



"... Nahe Brandenburg an der Havel ist "Niendorp" 1286 urkundlich ersterwähnt. Erstsiedler waren die Niendorper jedoch nicht, schon in der Jungsteinzeit waren hiesige Havelufer bevölkert. Und slawischen Ursprungs müsste die Neuendorfer Vorgängersiedlung Blosendorf sein, die 1249 der Altstadt übertragen und beinah nahtlos und leicht landeinwärts zu "Niendorp" wurde. Für 1375 sind 20 Hufen (landwirtschaftliche Güter) vermerkt, doch Bewohner blieben rar. Bis etwa 1850 waren nicht mehr als sieben Bauernhöfe und eine Kossätenstelle bewohnt - nahe des heutigen Dorfangers. Der einstige Pfarrer Ulrich Buchholz vermerkte (www.gotthardtkirche.de): "...bleiben wir erst einmal im alten Dorfkern, der sich um die Kirche schart, denn die Neuendorfer Gemeinde ist von alters her eine Tochter von St. Gotthardt. Sie war immer klein. Das ganze Dorf bestand aus acht Bauernhöfen und zwei Hirtenhäusern. Ein kleines Schulhaus kam 1681 dazu, erstaunlich früh für die damalige Zeit. Im Kern gilt es als eines der ältesten erhaltenen Schulhäuser der Mark Brandenburg. Darin unterrichtete der Schulmeister die wenigen Kinder und betrieb ein Handwerk. Als Küster versorgte er die Kirche, die die Neuendorfer sich 1588 erbaut hatten ..." 1751/52 gönnten sich die Neuendorfer an gleicher Stelle, die künstlich erhöht ist, den bis heute standhaften Neubau. Auch wenn manche Unbilden daran rüttelten - so die Dorfbrände 1852 und 1890 sowie ein Blitzschlag, der 1924 Turm und Dach traf. 1937 erfolgte die Erneuerung, 1953 und 1994 wurde das Innere renoviert und die Kirche 2003/04 grundlegend saniert. Das Kirchenumfeld wandelte sich indes auch, zumal der Dorfanger Mitte des 19. Jahrhunderts noch eine Sandgrube war, an deren Nordrand zwei Dorf-Backöfen standen. Erst um 1900 wurde daraus der dreieckige Platz mit den prächtigen Baumreihen. Während die nördlich gelegene Bebauung etwa zeitgleich mit der Platzgestaltung erfolgte, blieben am Anger zwei Altbauten erhalten: Die im 18. Jahrhundert gebaute Dorfschule, Am Anger 5, in der Denkmalexperten den Kern der Ur-Schule aus dem 17. Jh. vermuten, sowie das ebenso denkmalgeschützte Wohnhaus Am Anger 9, das ehemals Lehnschulzenhaus war, um 1750 entstand und somit Neuendorfs ältestes Haus ist. Viel kürzer war die Standdauer der Bockwindmühle (etwa 1850-1936), die der Rüstungsindustrie zum Opfer fiel. Sieben Jahre nach dem Neuendorf zum Stadtkreis Brandenburg kam, wuchsen ab 1936 im Dorf-Norden die Arado-Flugzeugwerke, in deren Brandenburger und Neuendorfer Werksteil bis zu 8.000 Leute arbeiteten. Bis 1945. Dann erfolgte die komplette Demontage; das Neuendorfer Gelände nutzte fortan sowjetisches Militär, das 1976 das Elektrostahlwerk (heute RIVA) zum Nachbarn bekam. Wer heute durch die Neuendorfer Natur streift, kann noch betonierte Erinnerungen an die Arado- und Militärzeit finden. Viel weniger erinnert leider an die Zeit als beliebtes Ausflugsziel mit vielen Restaurants, darunter das "Seeschlößchen". Allerdings: Der um 1900 von Albert Voigt via Kahn eingeführte Fährdienst findet mit der seit 1941 verkehrenden Seilfähre in den Monaten April bis Oktober seine Fortsetzung - und mit dem gegenüberliegenden Buhnenhaus ein gastfreundliches Ziel."
aus: BRAWO von T. Messerschmidt vom 14.03.2018



Kirche Neuendorf

Kirche im Jahr 2013   --   Erster Bau 1588  -   Neubau 1751

 

ca. 1850

ca. 1518 von Unbekannt

1660 von Meister Johannes Gooß



Altes Schulgebäude Neuendorf

Schulgebäude
Im Kern aus dem Jahre 1672 (ältestes Schulgebäude der Mark Brandenburg)
Erste Einstellung eines Schulmeisters im Jahre 1676
(50 Jahre vor der Einführung der Schulpflicht in Preußen).


Information zu den Bildern von Pfarrer Ulrich Buchholz

NameVorname(n)Geb.-Dat. 
BuchholzBerthold__.__.1891Heiratsort
BuchholzUlrich__.__.1929Taufort


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